Geologie

Im Vergleich zu morphologisch prägnanten Regionen wie etwa den Alpen oder dem Harz erscheint das flache Bremer Land auf den ersten Blick geologisch weniger eindrucksvoll. Dabei sind das heutige Bremen und sein Umland das Ergebnis einer langen Folge von tiefgreifenden geologischen Prozessen.

Die Landschaft und auch der Untergrund des norddeutschen Raumes wurden vorwiegend durch das letzte Eiszeitalter geprägt, welches durch einen raschen Wechsel von Kalt- und Warmzeiten gekennzeichnet war. Unser derzeitiges Eiszeitalter hält bis heute an und ist auch nicht das erste in der Geschichte der Erde, obwohl die Erde in der meisten Zeit eisfrei war. Bereits vor 35 Mio. Jahren vereiste das Antarktische Eisschild. Definiert man den Begriff der Eiszeit als Vereisung beider Polkappen, befinden wir uns seit ca. 2,6 Mio Jahren in einer Eiszeit, derzeit allerdings in einer seit 11.5601 Jahren andauernden Warmzeit, dem Holozän.

Die raschen Wechsel der klimatischen Verhältnisse während des Eiszeitalters waren eng an ebenfalls drastische Wechsel der hydrologischen Gegebenheiten gekoppelt. Vor allem das periodische Vorstoßen und Abschmelzen der Gletscher während verschiedener Eisvorstoß  bzw. -rückzugs Phasen und einem durch letzteren bedingten Anstieg des Meeresspiegels, spielten dabei eine große Rolle. Enorme Schmelzwasserströme formten die Urstromtäler und ließen eiszeitlich geprägte Landschaften und mächtige Sedimentablagerungen zurück. Auch heute noch finden sich viele Zeugen der letzten Eiszeit, tief unter der Erde aber auch deutlich sichtbar an der Oberfläche wieder.

Bohrungen ermöglichen uns den Blick in die Vergangenheit und lassen uns die Ablagerungen der Kalt-und Warmzeiten erkennen. Sie ermöglichen uns einen Blick in die Erdgeschichte, direkt dort wo eine Bohrung abgeteuft wurde. Jedoch erst das Zusammensetzten der Informationen zu einem 3Dimensionalen Bild (3D-Strukturmodell) gibt uns Aufschluss über die eigentliche Bedeutung der eiszeitlichen Prägung für uns heute.